Dove fare un buon aperitivo a Roma?
Zwischen 18:30 bis 20:30 Uhr ist es Tradition in Italien zum kollektiven Aperitif aufzubrechen. Gemeint ist damit eine Bar, in der man ein appetitanregendes, alkoholisches Getränk zu sich nimmt, den Tag in fröhlicher Geselligkeit ausklingen lässt und damit gleichsam den Auftakt zu einem guten Abendessen feiert. Anders als in nordeuropäischen Ländern ist es hier Brauch, appetitanregende Häppchen in Form von Knabbereien und „Fingerfood“ gratis zum Getränk zu servieren. Das Angebot der italienischen Aperitif-Lokale ist dabei so mannigfaltig, unterschiedlich und individuell wie die Wahl des Friseurs seines Vertrauens, sprich: jeder Italiener vertraut auf das seinige. An dieser Stelle sei angemerkt, dass der finanziellen Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt sind. Generell erscheinen mir die Preise in Rom, allen voran an den touristisch stark frequentierten Knotenpunkten, als ausgesprochen überzogen. So löhnt man in einem simplen Café in unmittelbarer Nähe des Trevi Brunnens 8 Euro, an der Piazza Navona 12 Euro und auf der Rooftop Bar direkt neben dem Pantheon (etwa auf der Dachterrasse des Hotels Minerva) saftige 18 Euro für ein Aperol Sprizz. Doch was genau trinkt man denn nun zum Apero in Italien?
Mein Favorit in puncto Apéro während des diesjährigen Romaufenthalts: Die Enoteca „Il piccolo“ an Via del Governo Vecchio, 74. Hier gibt es eine kleine aber feine Auswahl an regionalen Weinen zu einem fairen Preis. Das Ambiente und das Interieur wirken sehr ansprechend, vor allem für Vintage Liebhaber und Individualisten: alte, hölzerne Kinosessel dienen als Sitzmöglichkeit, dazu schummriges Kerzenlicht und kleine Bistrotische. Da ich in den letzten Jahren ein Faible für Vermouth entwickelt habe, empfehle ich allen Gleichgesinnten an dieser Stelle einen Sbagliato, ein typisches italienische Aperitivo. Es wird aus 1/3 Prosecco, 1/3 Vermouth (Marke CARPANO Classico) und 1/3 Campari gemixt, mit Eiswürfeln und einer Scheibe Orange garniert – Salute!